Weih­nacht­li­cher Brauch — Der alte Zimmermann

Ein altes Olper Weihnachtslied

Für die Olper hat das Lied vom „Alten Zimmer­mann”, ein Lied ohne Worte, eine ganz beson­dere Bedeu­tung. Es erklingt nur einmal im Jahr, am Ende der Weih­nachts­messe. Gene­ra­tionen von Orga­nisten haben die dreimal wieder­holten Akkorde aus dem Gedächtnis gespielt und weiter­ge­geben. Es wurde erst 1925 als Chor­satz aufgeschrieben.

Joseph Schmelzer schreibt in seinen Erinnerungen:

„… da wurde es still in der Kirche … als hielte jeder den Atem an, als horche er lautlos hinauf zur Orgel. Der „Alte Zimmer­mann”, dieses eigen­artig- muntere, weih­nacht­lich-köst­liche Bruch­stück eines uralten Olper Weih­nachts­liedes, seit Jahr­hun­derten in der Christ­nacht gespielt — jetzt muss es die Orgel wieder spielen!

Und da…

  • erst verhalten, zögernd, wie die einfa­chen Hirten bei der Engels­bot­schaft auf dem Felde sich verhielten,
  • dann stärker und froher, …
  • dann über­mächtig aufrau­schend in stür­mi­schen Akkorden.

Dann riss das Orgel­spiel jäh ab; die Gemeinde atmete hörbar auf; nun erst war richtig Christtag geworden.”

Der „Alte Zimmermann“

(Stadt­ar­chiv Olpe, heraus­ge­geben vom Förder­verein Stadt­mu­seum Olpe)

Musik hören: Der alte Zimmer­mann (an der Klais-Orgel in St. Martinus: Kantor Dieter Moers, Dekanatskirchenmusiker)

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