Glocken
Im Jahr 1949 hat die St. Martinus-Kirche in Olpe vier neue Stahlglocken erhalten. Die vier Glocken wurden am 14. November 1949 gegossen. Die ehemaligen Bronzeglocken wurden 1942 beschlagnahmt. In der Zwischenzeit hatten sieben Jahre lang die drei Glocken des Pallottinerklosters im Turm gehangen. Die vier neuen Glocken sind auf die Namen St. Maria, St. Martinus, St. Agatha und St. Rochus getauft. Die Schlagtöne sind d, e, fis, a.
Name | Durchmesser [mm] | Schlagton | Glocke [kg] | Klöppel [kg] |
St. Maria | 1700 | d | 2110 | 105 |
St. Martin | 1515 | e | 1495 | 80 |
St. Agatha | 1350 | fis | 1015 | 65 |
St. Rochus | 1135 | a | 620 | 45 |
Die Glocken tragen dabei folgende Inschriften:
Glocke | Inschrift |
St. Maria | Dich rufe ich mit frommer Stimme Dich lobpreise ich, hl. Maria |
St. Martin | Heiliger Martinus, beschütze deine Herde |
St. Agatha | Hl. Agatha, wehr ab die Flammen |
St. Rochus | Hl. Rochus, rotte aus die Pest |
Die 1942 beschlagnahmten Bronzeglocken trugen die Namen St. Martinus, St. Agatha, St. Rochus und Herz Jesu. Während die ersten drei Glocken im Jahr 1922 durch Pfarrer Hirschmann geweiht worden waren, wurde die 3000 kg schwere Herz-Jesu-Glocke erst 1937 geweiht. Ein hochherziger Bürger aus Olpe hat in der Zeit des Nationalsozialismus die größte Glocke, die Herz-Jesu-Glocke, gestiftet. Ihr Schlagton h ergänzt die Glocken mit ihren Schlagtönen d, e und fis. Die Herz-Jesu-Glocke wurde von der Firma Petit und Gebr. Edelbrock in Gescher am 20. Mai 1937 gegossen. Die drei Glocken aus dem Jahr 1922 ersetzten die 1917 für den Ersten Weltkrieg beschlagnahmten drei Bronzeglocken. Alle drei Glocken wurden im Jahr 1800 von dem Glockengießer Rinker gegossen. Eine der drei Glocken wurde im Jahr 1883 von dem Glockengießer Otto von Hemelingen umgegossen, da sie gesprungen war.
Eine fünfte Glocke hängt im Turm oberhalb des Chorraums. Aufgrund ihrer geringen Größe wurde sie bei keinem Weltkrieg beschlagnahmt. Noch heutzutage läutet sie während der Wandlung.
Quelle:
Olpe in Geschichte und Gegenwart, Jahrbuch des Heimatvereins für Olpe und Umgebung e.V., 14 (2006), Josef Feldmann, S. 135 ff.
August Hirschmann, Franz Menke, Geschichte der Pfarrei und der Stadt Olpe, Herausgeber Stadtarchiv Olpe und der Heimatverein für Olpe und Umgebung e.V.